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Flughafengelände

Lärmschutz am Boden

Flugzeuge werden am Boden durch zahlreiche Fahrzeuge mit allem versorgt, was für einen erneuten Start erforderlich ist. Busse bringen Passagiere zum Flugzeug, während Gepäckwagen ihre Koffer transportieren. Jeden Tag starten und landen in Deutschland rund 5.200 Flugzeuge. Das alles geht nicht geräuschlos – doch dank neuer Technologien wird es am Flughafen immer leiser.

Flughafengelände

Fluglärm entsteht vor allem beim An- und Abflug von Flugzeugen – auf dem Flughafengelände und im Umland. Auf dem Flughafen selbst kommt noch eine Reihe von Geräuschquellen hinzu. So erfordert zum Beispiel die Abfertigung der Maschinen den Einsatz diverser Fahrzeuge, vom Passagierbus bis hin zum Tankwagen und Flugzeugschlepper. Im Zusammenhang mit der Wartung der Flugzeuge können Triebwerksprobeläufe erforderlich werden, die an dafür ausgewiesenen Standorten oder in dafür errichteten Einrichtungen erfolgen. Den Schwerpunkt der Lärmschutzmaßnahmen legen Fluggesellschaften, Flughäfen und Deutsche Flugsicherung auf das Umland der Flughäfen, da dort die von Lärm betroffenen Menschen leben. Doch auch für Aktivitäten am Boden entwickeln sie Ansätze zur Lärmvermeidung, um die Lärmbelastung der direkten Nachbarschaft des Flughafens sowie von Beschäftigten und Passagieren zu mindern.

Strom und klimatisierte Luft vom Flughafen #strom_und_klimatisierte_luft_vom_flughafen

Steht ein Flugzeug an seiner Parkposition, läuft in der Regel das bordeigene Hilfstriebwerk, um die Kabine zu beleuchten und bei Bedarf auch die Klimaanlage mit Strom zu versorgen. Das macht Lärm. Viele Flughäfen versuchen, die Lärmemission zu reduzieren, indem sie eine externe Stromversorgung für parkende Flugzeuge anbieten. Dadurch lässt sich die Einsatzdauer der lärmintensiven Hilfstriebwerke deutlich verringern. Für die Flugzeuge, die über eine Fluggastbrücke mit dem Terminal verbunden sind, ermöglichen Flughäfen diese stationäre Stromversorgung zum Beispiel über Leitungen am Endstück der Brücke. Auch auf den Außenpositionen des Vorfelds kann Bodenstrom angeboten werden. Am Flughafen Stuttgart sind beispielsweise bereits 38 von insgesamt 48 Parkpositionen mit einem stationären Stromanschluss ausgestattet. Am Flughafen Frankfurt sind alle Gebäudepositionen und auch die Mehrzahl der Außenpositionen mit stationärer Stromversorgung ausgestattet. Darüber hinaus gibt es mobile Bodenstromgeräte, mit denen Flugzeuge an terminalferne Vorfeldpositionen versorgt werden können.

Neben Strom kann auch klimatisierte Luft direkt über den Flughafen bezogen werden. Der Flughafen Hamburg bietet den Fluggesellschaften an allen Gebäudepositionen an, klimatisierte Luft in die Kabinen zu leiten. Am Flughafen München wurden seit 2016 alle insgesamt 64 Fluggastbrücken mit einer sogenannten Pre-Conditioned-Air-(PCA)-Anlage ausgestattet, welche das Flugzeug mit klimatisierter Luft aus dem Abfertigungsgebäude heraus versorgen kann. So führt auch diese Maßnahme dazu, dass noch weniger auf die Hilfstriebwerke zugegriffen werden muss und dass rund 23.500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können.

Vorklimatisierte Luft reduziert Lärm #laermarm_klimatisierte_luft_von_der_fluggastbruecke

Lärmvermeidung am Flughafen durch Bereitstellung von Strom und klimatisierter Frischluft seitens der Flughäfen

Quelle: Flughafen München

Elektromobilität am Flughafen #elektromobilitaet_am_flughafen

Alternative Antriebskonzepte werden an den Flughäfen vielseitig eingesetzt. In erster Linie geht es dabei darum, Luftschadstoffe zu minimieren, aber auch Lärm auf dem Vorfeld kann so effektiv verringert werden. Flughäfen setzen zunehmend auf Elektroautos. So betreibt beispielsweise der Flughafen München eine ganze Flotte elektrobetriebener Fahrzeuge. Elektromotoren sollen in Zukunft aber nicht nur normale Autos antreiben, sondern auch eine ganze Reihe anderer Nutzfahrzeuge auf dem Rollfeld – wie Hubwagen und Passagiertreppen.

Der Flughafen Frankfurt, Lufthansa und das Land Hessen wollen mit der Initiative „E-Port On“ zeigen, dass sich elektrische Antriebe für viele Fahrzeuge und Anwendungen eignen. Schon heute werden etwa 25 Prozent der Betriebsfahrzeuge am Flughafen Frankfurt elektrisch angetrieben. Das Projekt wurde bereits im Jahr 2013 von der Bundesregierung mit dem Prädikat „Leuchtturm der Elektromobilität“ ausgezeichnet.

Die von der Bundesregierung als Leuchtturmprojekt ausgezeichnete Initiative „E-Port An“ soll den CO2-Ausstoß und die Lärmemissionen am Flughafen Frankfurt senken. Die Initiative besteht aus mehreren Projekten zur Nutzung elektrisch betriebener Fahrzeuge. Partner sind unter anderem Lufthansa und Fraport.

Flugzeuge rollen zwischen Parkposition und Startbahn oft kilometerweit am Boden und werden dabei von den Triebwerken angetrieben. Lufthansa hat gemeinsam mit Israel Aerospace eine Alternative entwickelt: Der hybridbetriebene TaxiBot kann Flugzeuge deutlich leiser schleppen. Dabei steuert der Pilot den TaxiBot direkt über das Bugrad.

Damit die Passagiere ein- und austeigen können, werden in vielen Fällen dieselbetriebene Passagiertreppen genutzt. Bei der solarbetriebenen Passagiertreppe wird dieser konventionelle Antrieb durch einen nahezu geräuschlosen Elektromotor ersetzt.

Flugzeuge müssen mit Frachtgut und Gepäck beladen werden. Hubwagen stemmen die Paletten mit bis zu sieben Tonnen Gewicht an die Ladeklappen. Diese Arbeit verrichten beim E-Port An-Projekt elektrisch betriebene Hubwagen, die die bisher verwendeten 4-Zylinder-Dieselmotoren ersetzen. Dadurch entsteht deutlich weniger Lärm.

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